Events

KLI Colloquia are invited research talks of about an hour followed by 30 min discussion. The talks are held in English, open to the public, and offered in hybrid format. 

 

Fall-Winter 2025-2026 KLI Colloquium Series

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https://us02web.zoom.us/j/5881861923?omn=85945744831
Meeting ID: 588 186 1923

 

25 Sept 2025 (Thurs) 3-4:30 PM CET

A Dynamic Canvas Model of Butterfly and Moth Color Patterns

Richard Gawne (Nevada State Museum)

 

14 Oct 2025 (Tues) 3-4:30 PM CET

Vienna, the Laboratory of Modernity

Richard Cockett (The Economist)

 

23 Oct 2025 (Thurs) 3-4:30 PM CET

How Darwinian is Darwinian Enough? The Case of Evolution and the Origins of Life

Ludo Schoenmakers (KLI)

 

6 Nov (Thurs) 3-4:30 PM CET

Common Knowledge Considered as Cause and Effect of Behavioral Modernity

Ronald Planer (University of Wollongong)

 

20 Nov (Thurs) 3-4:30 PM CET

Rates of Evolution, Time Scaling, and the Decoupling of Micro- and Macroevolution

Thomas Hansen (University of Oslo)

 

4 Dec (Thurs) 3-4:30 PM CET

Chance, Necessity, and the Evolution of Evolvability

Cristina Villegas (KLI)

 

8 Jan 2026 (Thurs) 3-4:30 PM CET

Embodied Rationality: Normative and Evolutionary Foundations

Enrico Petracca (KLI)

 

15 Jan 2026 (Thurs) 3-4:30 PM CET

On Experimental Models of Developmental Plasticity and Evolutionary Novelty

Patricia Beldade (Lisbon University)

 

29 Jan 2026 (Thurs) 3-4:30 PM CET

O Theory Where Art Thou? The Changing Role of Theory in Theoretical Biology in the 20th Century and Beyond

Jan Baedke (Ruhr University Bochum)

Event Details

Isabella Sarto-Jackson
KLI Colloquia
Das soziale Gehirn
Isabella SARTO-JACKSON (KLI)
2022-06-30 15:00 - 2022-06-30 16:30
KLI
Organized by KLI

Topic description / abstract: EVENT WILL BE IN GERMAN!

Das menschliche Gehirn besitzt die bemerkenswerte Fähigkeit, sich laufend zu re-organisieren und sich flexibel an veränderliche Umgebungsbedingungen anzupassen. Die anatomischen und funktionellen Veränderungsprozesse werden als Neuroplastizität bezeichnet und bilden die Grundlage für Lernen und Gedächtnis. Besonders im Kindes- und Jugendalter sind die neuroplastischen Prozesse sehr weitreichend. Jedoch macht diese Formbarkeit das sich entwickelnde Gehirn auch besonders anfällig für negative Einflüsse aus der Umgebung. Missbrauch, soziale Vernachlässigung und Gewalt lösen physiologische  Stressreaktionen aus, die die kognitive  Entwicklung und die exekutiven Funktionen des Gehirns stark beeinträchtigen können. Die damit verbundenen neurochemischen Veränderungen wirken sich negativ auf die emotionale Regulation aus, die in weiterer Folge zu verstärkten Angstreaktionen und aberranten unvorhersehbaren sozialen Bindungen führen können. Neue wissenschaftliche Resultate belegen den zentralen Stellenwert des sozialen Umfelds für eine gesunde, individuelle Gehirnentwicklung. Darüber hinaus untermauern evolutionäre Konzepte die Rolle sozialer Nischen in generationsübergreifenden Prozessen. Zusammengefasst bieten diese evolutions- und entwicklungsbiologischen Erkenntnisse ein Erklärungsmodell für transgenerationale Traumata.

 

Biographical note:

Isabella Sarto-Jackson ist Neurobiologin, Geschäftsführerin des Konrad Lorenz Instituts für Evolutions- und Kognitionsforschung und Vizepräsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Neurowissenschaften. Nach einem Diplomstudium in Genetik und einem Doktorat in Neurobiochemie, arbeitete sie acht Jahre als Wissenschafterin am Zentrum für Hirnforschung der Medizinischen Universität Wien. 2010 erweiterte sie ihre Forschungstätigkeit in Richtung Kognitionswissenschaften und übernahm schließlich 2011 die Geschäftsführung des Konrad Lorenz Instituts für Evolutions- und Kognitionsforschung. Seit 2015 ist sie Lektorin für Kognitionswissenschaft an der Universität Wien und seit 2018 unterrichtet sie als Gastdozentin im Rahmen des neu konzipierten Curriculums “Kognitionsbiologie” an der Comenius Universität in Bratislava. Sie ist Editorin der Zeitschrift Biological Theory (Springer Verlag), Referentin an der Urania Wien und Vorsitzende des Bildungskomitees der Internationalen Gesellschaft für Geschichte, Philosophie und Soziologie der Biologie. Seit mehreren Jahren engagiert sie sich im Bereich der Sozialpädagogik, hält Weiterbildungskurse am Kolleg für Sozialpädagogik und öffentliche, interdisziplinäre Workshops für SozialarbeiterInnen und SozialpädagogInnen. Ihr wissenschaftliches Interesse liegt in der interdisziplinären Verknüpfung von Neurobiologie, Kognitionswissenschaften, Evolutionsbiologie und Sozialpädagogik.